
Friedrich Kuhlau

Am 11. September 1786 in Uelzen geborener Musiker und Komponist. Der Zeitgenosse Beethovens und Goethes wurde in der Literatur als „Beethoven der Flöte“ bezeichnet. Um dem Militärdienst zu entgehen, floh Kuhlau 1811 nach Dänemark und gelangte dort zu Ruhm. Er komponierte u.a. erfolgreiche Singspiele, Klaviersonaten, Sonatinen und kammermusikalische Werke – viele davon mit Flöte. Die Hansestadt Uelzen ehrt den Komponisten Kuhlau seit 1970 mit der Veranstaltung des Internationalen Flötenwettbewerbs Friedrich Kuhlau, der erstmals im Rahmen der Feierlichkeiten zum stadthistorischen Ereignis „700 Jahre Stadtrechte“ ausgeschrieben war. Im gleichen Jahr wurde eine Gedenktafel für Kuhlau am Alten Rathaus in Uelzen angebracht.
Kindheit und Jugend
Friedrich Daniel Rudolph Kuhlau wurde am 11. September 1786 in Uelzen als Sohn des Militärmusikers Johann Karl Kuhlau und seiner Frau Dorothea Charlotte geb. Seegers geboren. Der Vater besserte, um die Familie ernähren zu können, seinen geringen Sold mit Musikunterricht auf und so wuchs der junge Friedrich umgeben von den Klängen der Blasinstrumente auf, denn der Vater spielte Oboe und Flöte. Bereits 1793 zog die Familie nach Lüneburg, wo Friedrich Kuhlau im Alter von 9 Jahren bei einem Unfall das rechte Auge verlor. Dieser Krankheitsprozess fesselte ihn für mehrere Monate ans Bett. Um ihm diese schwere Zeit zu erleichtern, stellten ihm die Eltern ein Clavichord quer über das Bett, auf dem der Knabe zu improvisieren begann. Die so erkannte musikalische Begabung ihres Sohnes versuchten die Eltern mit ihren geringen finanziellen Mitteln so gut wie möglich zu fördern, indem sie ihm nach der Genesung Klavierunterricht geben ließen, der Vater selbst unterrichtete Friedrich im Flötenspiel. Wahrscheinlich hat Kuhlau im Laufe der Jahre das Flöten ganz aufgegeben und später auch das Klavierspiel in der Öffentlichkeit, um sich ganz dem Komponieren zu widmen.
Da die Familie noch öfter umziehen musste, besuchten Friedrich und sein älterer Bruder Andreas verschiedene Internate, zuletzt taucht Friedrichs Name im Katharineum Braunschweig auf. Sein Schulgeld und den Lebensunterhalt verdiente er sich als Kurrendeschüler und durch Musikunterricht.
1803, nach Beendigung der Schule, zog Kuhlau zu seinen Eltern, die inzwischen in Hamburg wohnten; der Vater war aus dem Militärdienst ausgeschieden und lebte von Musik- und Instrumentalunterricht, den er in der Hansestadt erteilte. Kuhlaus Hoffnungen auf ein erfolgreiches Musikerleben in Hamburg wurden anfangs nicht erfüllt. Erst als er Schüler des damals allmächtigen Musikdirektors Christian Friedrich Gottlieb Schwencke wurde, bekam er Auftrittsmöglichkeiten als Pianist und hatte auch einige Erfolge als Komponist. Damit trat der 18jährige das erste Mal vor die Öffentlichkeit: Aufgeführt wurde die Ouvertüre seiner ersten (verschollenen) Oper „Amors Triumph“ und eine ebenfalls verschollene Sinfonie.
1806 trat er mit einem eigenen Klavierkonzert auf. Seine ersten Kompositionen, 3 Rondos für Klavier, op. 1-3 erschienen im Druck. 1810 druckte Breitkopf & Härtel auf Empfehlung Schwenckes die Klaviersonate Es-Dur op.4, das erste repräsentative Druckwerk Kuhlaus.
Kuhlaus Ankunft in Dänemark
Im gleichen Jahr floh der Komponist nach Dänemark, um nicht von den Franzosen zum Militär eingezogen zu werden. Bereits im Januar 1811 gab er sein sehr erfolgreiches Debut im königlichen Theater Kopenhagen mit seinem kurz vorher komponierten Klavierkonzert C-Dur und einem Tongemälde „Unwetter auf dem Meere“. Ein Zeitgenosse berichtet über diesen Auftritt: „Am 23. Januar 1811 gab er ein Konzert auf dem königlichen Theater in Kopenhagen. Man wusste kaum etwas von dem fremden Künstler, der sich hören lassen sollte. Seinen Namen kannte man, es hieß, daß er auf der Flucht von seiner Heimat nach Kopenhagen gekommen sei; aber sein Kommen wurde dadurch nicht verherrlicht, dass er schon in Europa bekannt gewesen sei. Der Vorhang hob sich, und es erschien ein schlanker junger Mann, dessen knochige Gestalt etwas eckig in den schwarzen Kleidern erschien; er hatte starkes krauses Haar und ein langes rotwangiges Gesicht, das durch das Fehlen eines Auges verunziert wurde, aber im übrigen machte er den Eindruck großer Offenheit, zu dem doch wieder ein fast kindliches linkisches Wesen in seinen Bewegungen kontrastierte; eine gewisse Harmonie in seinem äußeren Auftreten vermisste man. Dann setzte er sich ans Klavier, Kapellmeister Kunzen hob den Taktstock, und das Musikstück, ein Klavierkonzert in C-dur begann: Da verschwand das Gepräge von Unbeholfenheit, das bis dahin auf ihm gelastet hatte; als Meister bewies er sich, als die Töne unter seinen Händen und Fingern, die mit erstaunlicher Fertigkeit über die Tasten glitten, entstanden, und als er endlich nach dem letzte Allegro sich vom Klavier erhob, wurde das erste Auftreten Friedrich Kuhlaus vom dänischen Publikum mit Beifall gefeiert.“
Kuhlau fühlte sich bald wohl in Kopenhagen, er machte schnell Bekanntschaften in dortigen Künstlerkreisen, so schrieben Jens Immanuel Baggesen, Johan Ludvig Heiberg und vor allem Adam Gottlob Oehlenschläger Libretti zu seinen Werken, mit dem Komponisten Christoph Ernst Friedrich Weyse verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Seinen Lebensunterhalt bestritt Kuhlau durch seine Gagen, die er für Konzertauftritte bekam und durch den Verkauf seiner Werke, vor allem an Härtel. Das allerdings war ein mühsames Geschäft, die Bezahlung war schlecht. Ein glücklicher Umstand für ihn war, dass sich damals die Hausmusik zunehmender Beliebtheit erfreute und dringend Kompositionen gesucht und gedruckt wurden, die für „dilettierende“ Instrumentalisten geeignet waren.
(1813: Klaviersonate op.5a und Klaviersonate op.6b)
Nachdem Friedrich Kuhlau 1813 das dänische Heimatrecht erhalten hatte, zogen seine Eltern und seine jüngste Schwester zu ihm, so dass er nun für eine vierköpfige Familie zu sorgen hatte, was seine finanzielle Not gewiss nicht linderte.
Erste große Erfolge
Allerdings stellte sich 1814 sein erster großer Erfolg als Komponist ein, als am 26. Mai die Uraufführung seiner ersten erhaltenen Oper „Die Räuberburg“ im königlichen Theater unter großem Beifall stattfand. Diese Oper, deren Libretto von Oehlenschläger geschrieben wurde, erlebte allein in Kopenhagen 91 Aufführungen, Neuinszenierungen gab es in Hamburg, Kassel, Leipzig und Riga.
(Klaviersonate op. 8a, 3 Duos für 2 Flöten op. 10a und 10 Deutsche Lieder op.11a, 1815: 7 Variationen op. 12 für Klavier, Drei Trios op.13, 1819: 8 Variationen für Klavier op.16, 10 Deutsche Gesänge mit Klavier op.19)
Die finanziellen Probleme waren trotz dieser Erfolge allerdings noch nicht gelöst. Kuhlau versuchte sich als Gesangslehrer, merkte aber, dass diese Anstrengung ihn zu sehr am Komponieren hinderte. Auch einige kleinere Opern brachten ihm keinen Erfolg (so z.B. „Die Zauberharfe“), die einzige zusätzliche Einnahmequelle waren seine Sonatinen für Klavier und / oder Flöte, von denen auch die älteren immer wieder aufgelegt wurden. Endlich, im April 1818, bekam er die Stelle des Kammermusikus, die jedoch auch sehr schlecht bezahlt war und außerdem mit der Verpflichtung belegt war, bei Hofe Klavier zu spielen und pro Jahr eine geistliche oder andere Gelegenheitsmusik oder, falls dieses nicht verlangt wird, eine Oper zu schreiben.
(1820: 3 Sonatinen für Klavier op.20, 12 Deutsche Lieder mit Klavier op.27, Ouverture „Zauberharfe“ op. 27)
1821 unternahm Kuhlau mit königlicher Erlaubnis eine längere „Bildungsreise“, die ihn hauptsächlich nach Leipzig und vor allem nach Wien, das damals als Kulturhauptstadt Europas galt, führte. Der Komponist war sehr beeindruckt von der Fülle des Kulturangebotes und wenn er auch nach Hause schrieb: „Das Schauspiel ist hier überhaupt ganz vortrefflich, ich besuche es mehr wie die Oper, denn, leider treibt auch hier Rossini’s unsauberer Geist seyn böses Wesen“, so war doch dessen Einfluss auf Kuhlaus spätere Kompositionen spürbar, sowohl in Instrumentalstücken als auch in seiner 1824 uraufgeführten Oper „Lulu“. Der Librettist dieser Oper war der Dichter Carl Christian Frederik Güntelberg, der sich für den Text – ebenso wie Schikaneder für Mozarts „Zauberflöte“ – der Sammlung „Dschinnistan oder auserlesene Feen- und Geister-Mährchen“ von Christoph Martin Wieland bediente. Die Oper hatte einen großartigen Erfolg und bis 1838 gab es 32 Aufführungen. Allerdings hatte Kuhlau während der eineinhalb Jahre, die die Arbeit an der Oper benötigte, keine Einkünfte und musste abermals eines der vielen Bittgesuche um eine finanzielle Zuwendung beim König einreichen. Die gewünschte Summe wurde ihm nicht gewährt, dafür aber wurde ihm in Aussicht gestellt, bei jedem neuen „Singstück“ oder Oper eine Extravergütung zu bekommen. Das half ihm in seiner momentanen Lage nicht viel, hatte er zu seinen Eltern und seiner Schwester nun auch noch einen Neffen zu versorgen, der auch zu ihm gezogen war. Kuhlau komponierte also wieder verstärkt Klavier- und Flötenstücke, um sich und seine Familie über Wasser zu halten.
(1821: 3 Klaviersonaten op.26, Klaviersonate op.30, Klavier-Quartett op.32, 1822: Violinsonate op.33, Klaviersonate op.34, Divertissement für Klavier op.37, 8 leichte Rondos für Klavier op.41, Klavierquartett op.50, 1823: 3 Klaviersonaten op.46, 3 Klaviersonaten op.52, 6 Klaviersonatinen op.55, 1824: 4 Variationen für Klavier op.58, 3 Sonatinen für Klavier op.58)
Flötenkompositionen und Bekanntschaft mit Ludwig v. Beethoven
1825 trat Kuhlau seine nächste große Reise an, von Lübeck bis Wien, wo sich auch sein großer Wunsch erfüllte, Ludwig van Beethoven kennenzulernen. Ein wohl ausgesprochen gelungener Tag, an dem abends reichlich Champagner floss, ließ Beethoven in bester Laune den Kanon für Kuhlau, der als Meister der damals modernen Rätselkanons galt, „Kühl, nicht lau..“ schreiben, außerdem schenkte er seinem dänischen Kollegen eine Lithographie mit eigenhändiger Widmung. Die Eindrücke dieser Reise wirkten noch lange in Kuhlau nach und schlugen sich wohl auch in seinen Kompositionen nieder. Gleich nach seiner Rückkehr schrieb er die Schauspielmusik zu Boyes „William Shakespeare“, die aus einer Ouvertüre, mehreren Elfenchören und Gesängen besteht und die erfolgreich bis 1859 17mal aufgeführt wurde.
(3 Klaviersonatinen mit Variationen op.60, Introduktion und Variationen op. 63 für Klavier und Flöte op.63, Sonate op.64 für Klavier und Flöte,6 vierstimmige Gesänge für Männerstimmen op.67, 6 Divertissements op.68 für Flöte solo)
1826 siedelte Kuhlau mit seinen Eltern und seinem Neffen nach Lyngby, einem Dorf in der Nähe Kopenhagens über, was seiner ausgeprägten Naturverbundenheit ausgesprochen entgegen kam.
(Sonate op.69, 3 Rondos op. 70 für Klavier, Sonate op. 71 für Klavier und Flöte, 3 Rondos op. 73 für Klavier)
Auch seine letzte Oper „Hugo und Adelheid“, deren Entwurf er schon lange liegen hatte, und die er dann 1827 sehr schnell fertig stellte, nachdem ihm eine erhebliche Summe in Aussicht gestellt worden war, wenn sie zum Geburtstag der Königin aufgeführt werden könnte, war nicht sonderlich erfolgreich. Viel intensiver widmete sich der Komponist seinen Flötenkompositionen, die er von diesem Jahr an bei dem deutschen Musikverlag Schott’s Söhne unterbringen konnte, mit dem er aber auch Probleme mit der pünktlichen Bezahlung seiner Werke hatte.
(3 Sonaten op. 79 für Klavier und Violine, 3 Duos op. 80 für zwei Flöten, 3 Duos op.81 für zwei Flöten, 3 Sonaten op.83 für Klavier und Flöte, Sonate op.85 für Klavier und Flöte, 3 Trios op. 86 für drei Flöten, 3 Duos op. 87 für zwei Flöten, 4 Sonatinen op. 88 für Klavier)
Der dänische Nationalkomponist Friedrich Kuhlau
Im Jahr 1828 unternahm Kuhlau eine Konzertreise nach Schweden und Norwegen, wo er unter anderem auch sein Klavierwerk „Variationen über das alte schwedische Volkslied ‚Och Liten Karin tiente’ spielte, worin seine Vorliebe für Volksweisen und deren Bearbeitung zum Ausdruck kam. Diese Neigung sollte sich für ihn nach seiner Rückkehr segensreich auswirken, denn er bekam den Auftrag, für die Hochzeit von Wilhelmine, Tochter Friedrich VI., und Prinz Friedrich ein neues Stück zu schreiben und zwar nach dem Libretto „Elfenhügel“ von Heiberg, in das alte dänische Sagen eingearbeitet wurden, ebenso klingen in der Musik alte dänische Volksweisen durch. Höhepunkt der Oper ist die Königshymne „König Christian steht am hohen Mast“. Die Hochzeitsaufführung von „Elfenhügel“ endete mit einem großen Triumph, die Oper ist bis heute mit mehr als tausend Aufführungen das erfolgreichste Stück des königlichen Theaters in Kopenhagen geblieben und macht den Namen Friedrich Kuhlau in Dänemark unvergesslich. Kurz vor der Hochzeit des Prinzenpaares wurde Kuhlau zum Professor ernannt, womit sich sein Jahresgehalt verdoppelte.
(Trio für drei Flöten op. 90, 11 Variationen überein altes schwedisches Lied für Klavier op.91, Les Charmes de Copenhague, Rondo für Klavier op.92, Fantasie über schwedische Lieder für Klavier op. 93).
Nach dem triumphalen Erfolg der letzten Oper waren unzählige Kompositionsaufträge für Flötenwerke bei Kuhlau eingegangen, aber der Komponist war erschöpft wie einem Brief vom 25.4. 1829 an den Verleger Farrenc zu entnehmen ist: „…Es ist wirklich eine schlimme Aufgabe für mich 2 Mahl 3 Flöten-Duetten so gleich nach einander zu schreiben, daher will ich mich zur Erholung erst mit einigen andern Arbeiten beschäftigen, u. darauf Ihrem Wunsche gemäss, für Sie 3 grosse Fl Duetten schreiben, obgleich ich dann lieber erst 3 Trios für 3 Fl oder 3 Sonaten für Pf und Fl. schriebe….“ Trotzdem kam es zu keiner längeren Komponierpause. Im Sommer des Jahres 1829 unternahm Kuhlau seine letzte Auslandsreise (nach Berlin und Leipzig, wo er für einen Monat bei seinem Bruder Andreas wohnte), und er hatte mit Carl Gotthelf Böhme, den er in Leipzig kennengelernt hatte, endlich einen Verleger gefunden, der ihm das geforderte Honorar in voller Höhe und pünktlich bezahlte. Auch befreundete er sich mit dem Berliner Flötisten Johann Wilhelm Gabrielsky, dem er sein gerade fertiggestelltes Flötenquartett op.103 widmete, dessen Aufführung er kurz darauf auf dem Landsitz Böhmes das erste Mal hörte.
(8 Variationen op.94 für Klavier und Flöte, 3 Fantasien op. 95 für Flöte solo und Introduktion und Rondo op. 98 für Klavier und Flöte).
Schicksalsschläge, Krankheit und Tod
Das Jahr 1830 wurde für Kuhlau zum Schicksalsjahr: Er verlor beide Eltern, was er nur sehr schwer verkraften konnte, seine verwitwete ältere Schwester zog zu ihm, um ihm den Haushalt zu führen, er selbst war nicht mehr gesund, litt an starkem Husten und Gicht. Nicht besonders glücklich verlief in diesem Jahr die Uraufführung „Die Drillingsbrüder von Damaskus“, ein Lustspiel von Oehlenschläger mit Bühnenmusik und Ouvertüre von Kuhlau. Der Komponist war in diesem Jahr seiner Mutter wegen nicht verreist, hatte sich mehr und mehr aus dem Kopenhagener Kulturleben zurückgezogen, um in Ruhe komponieren zu können.
(Concertino op. 45 für zwei Hörner und Orchester, 8 Variationen op. 99 für Klavier und Flöte, 8 Variationen op. 101 für Klavier und Flöte, 3 Duos für zwei Flöten, Quartett op. 103 für vier Flöten, 5 Variationen op. 104 für Flöte und Klavier, 7 Variationen op. 105 für Klavier und Flöte, 6 Romanzen und Lieder op. 106, 3 Duos brillants op. 110 für Klavier und Flöte).
Am 5. Februar 1831 geriet das Haus, in dem Friedrich Kuhlau und seine Schwester wohnten, in Brand, fast das gesamte Inventar verbrannte, damit auch fast alle Noten. Die kalte Winternacht griff Kuhlaus Gesundheit so stark an, dass er für längere Zeit zwischen Leben und Tod schwebte und vier Monate im Kopenhagener Friedrichshospital verbringen musste. Während dieser Zeit organisierte Weyse, der andere große Komponist Dänemarks, ein Benefizkonzert für Kuhlau. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus mietete sich Friedrich Kuhlau mit seiner Schwester eine neue Wohnung in Lyngby, im Juli nahm er seine Kompositionsarbeit wieder auf.
(3 Rondos op.111 für Klavier, 3 Rondos op. 118 für Klavier)
Im März 1832 erlitt Kuhlau einen heftigen Rückfall und starb nach zweiwöchiger Krankheit in Kopenhagen. In diesem Jahr erschien noch als letztes Werk das Trio op. 119 für zwei Flöten und Klavier.
Kuhlaus Andenken wurde durch eine würdige Aufführung des Erfolgs-Singspiels von 1814 „Räuberburg“ im Königlichen Theater gefeiert, zu welchem Anlass Oehlenschläger, der einstige Librettist, einen Trauerprolog verfasst hatte. Der Komponist wurde erst in St. Petri beerdigt, dann genau ein Jahr nach seinem Tod, am 12. März 1833, auf dem Assistenzfriedhof, nachdem das Grabmal fertiggestellt war. Ein Freund berichtet über die Beerdigung: „Es war ein klarer Wintermorgen, die goldne Sonne lächelte auf uns herab und wahrlich! Die von mir ausgewählte kleine Gesellschaft bekundete, wie sehr von allen der gute, herrliche, große Kuhlau geliebt worden war; das war ein schöner Tag!“